Familiengeschichte
Auf dieser Seite gebe ich Einblick in meinen familiären Hintergrund.
Heilung hat nach meiner Erfahrung viel damit zu tun, die eigenen Wurzeln wahrzunehmen, zu würdigen und in das eigene Leben zu integrieren, ggf. auch sich von etwas belastendem zu lösen und bewusst zu verabschieden. Nur so kann man der authentische Mensch werden, der in einem verborgen ist.
In meinem Inneren suchte vieles nach Antwort und Ausdruck. Auch zwangen mich seit Kindheit somatische Erkrankungen immer wieder, nach Lösungen zu suchen.
Neben der klassischen Homöopathie (seit 1987) durfte vieles durch Psychotherapie, Selbsterfahrung und Fortbildung heilen, reifen und wachsen. Insbesondere Familien- und Systemaufstellungen, systemische Therapie und Traumatherapie ("Das Echo der Vergangenheit" - Heike Gattner) ermöglichten mir Wahrnehmung und Verstehen der persönlichen Prägung durch das Familiensystem und gaben Schlüssel frei für Heilung und Potentialentfaltung, sowie kontinuierliche Weiterentwicklung als Therapeut.
Auch wenn ich durch vehementes Aufbrechen von vehementen Energien zweimal in meinem Leben an meine Grenzen stieß und das Geschehen schließlich schwere Depressionen zur Folge hatte, möchte ich die guten Früchte dieser teils chaotischen Krisen nicht missen. Im herkömmlichen Diagnosesystem musste ich mir gar sehr kränkende Zuschreibungen und Prognosen zuschreiben lassen.(mehr dazu wäre ggf. unter "Trialog in einer Person zu beschreiben.)
Hier soll für Interessierte Raum sein, einen Einblick für die Prozesse und den Hintergrund zu gewinnen.
Ich öffne mich, weil ich mich in den 90er Jahren entschieden habe, meinen Weg der Heilung konsequent zu gehen und daran andere teilhaben zu lassen.
"Heilung ist möglich" ist meine Wahrheit, die ermutigen und inspirieren soll und die ich auch mit Wut denjenigen sage, die sich anmaßen, mit einschränkender Sicht voreilig negative Prognosen auszusprechen. Für mich war es einst beängstigend und verletzend. Heute empfinde ich angesichts des Erreichten Genugtuung. Auch deshalb schreibe ich hier.
02.05.2024 Aktuell:
2010 lente ich Dan Booth Cohen auf einer Tagung "Psychotraumatologie" in Bad Herrenalb kennen. Im Workshop "Wer wagt es zu vergeben" mit ihm und
Alexandra Senfft ging es vor dem Hintergrund der transgenerationalen Auswirkungen um die Aussöhnung von Opfern und Tätern des Holocaust und ihren Nachfahren.
Meine Aufstellung und die folgende Facebookverknüpfung mit Dan Booth Cohen führten zu wesentlichen, schicksalhaften Auflösungen eigener Verstrickungen. Mein Schicksal ist untrennbar mit meinen jüdischen Wurzeln und meinem jüdischen Onkel Hans Behr und seinen Kindern verknüpft. Sie alle wurden ermordet (näheres hier.
Andererseits würde ich nicht leben, wenn nicht der Onkel meiner Mutter, Reichsredner Rudi Graber ihr mit Hilfe von Baldur von Schirach im Krieg die Ausreise nach und den Einsatz in Finnland ermöglicht hätte.
Im März 2024 durfte ich Dan Booth Cohen widersehen. Er kam nach Deutschland: Vom 4.-8.März war er in St.Othilien bei München: Es war eine bewegende Zeit.
https://seeingwithyourheart.com/germany-retreat/
31.Oktober 2023
Vor 45 Jahren
engagierte ich mich das erste Mal politisch als Sprecher des Arbeitskreises "Kristallnacht", einem Zusammenschluss Lübbecker Jugendorganisationen. Ich war gerade Mitglied der Jungedemokraten
geworden.
Dort hielt ich am 9.November 1978 bei einer Kulturveranstaltung mit "Addi und Molle" und einer Theatergruppe mit Marlies Kalbhenn im Jugendheitm am Markt Lübbecke meine erste kleine Rede zur
Begrüßung. (Oben die damals von uns veröffentlichte Dokumentation.)
Später, ich weiss nicht mehr welches Jahr, engagierte ich das erste Mal einen Redner: Altpräses Ernst Wilm, ehemals Vertreter der Bekennenden Kirche und Häftling des KZ Dachau. Er hielt eine
Ansprache an einer Gedenkveranstaltung am späteren "Platz der Synagoge".
Das dieser Platz den Namen "Platz der Synagoge" erhielt, ist wesentlich Gerd Hinrich Nahrwold zu verdanken, der meine von der FDP abgewiesene Initiative zur Namensgebung in der Friedensinitiative
Lübbecke begrüßte und die Initiierung von Erinnerungskultur in Lübbecke unterstützte, sowie in die SPD brachte. Wir organisierten eine Veranstaltung im St. Andreas Gemeindehaus und luden
Vertreter gesellschaftlicher Gruppen in Lübbecke ein.
Daraus ergab sich die gemeinsame Empfehlung, den Standort der ehemaligen Synagoge als "Platz der Synagoge" mit Namensgebung und Gedenktafel erkennbar zu machen.
Der alternative Vorschlag "Max Lazarus Platz" führte wohl zur späteren Namensgebung der Max Lazarus Straße.
Ein Arbeitskreis "Geschichte der Juden in Lübbecke" wurde gegründet und schließlich gab es eine jährliche Erinnerungskultur zum 9.November, zunächst vom DGB getragen, später wohl unter
Federführung der Kirchen im Zusammenschluss mit Schulen und anderen.
Es war mir 2018 ein Anliegen, wieder einmal dabei zu sein. Der 9.November bleibt mir Tag der traurigen Erinnerung und Mahnung.
Heute vibriert der Krieg in Nahost, das Schicksal der Juden weiter in mir. Mit Schrecken habe ich Mitgefühl mit den Juden, die heute in aller Welt wieder alltäglich mit der Bedrohung der
Vernichtung leben müssen - auch in Deutschland.
Grausam. Welche Ohnmacht!
Und ich habe Mitgefühl für die Ohnmacht der Machtlosen, auch vor dem Hintergrund meiner persönlichen und familiären Geschichte.
Ich sehe heute Opfer und Täter in allen Gruppen, auf allen Seiten. Eine Spirale der Gewalt ist heute wieder im Rollen.
Und beides ist auch in mir. Dazu habe ich mittlerweile an anderer Stelle geschrieben und in einem Podcast gesprochen. Als Nachkomme von Opfern und Tätern habe ich versucht diesen Konflikt
herauszuschälen und in mir zu versöhnen.
In mir ist es ganz gut gelungen.
Wie ich meine Antworten weiter lebe, bleibt für mich alltägliche Frage.
Dem dient auch mein Wirken mit:
https://www.nuechtern-gut-leben.de/
Auch mit der Veröffentlichung meiner Geschichte hier auf der Homepage.